Sonntag, 23. August 2015


Es wird Zeit, denke ich hier wieder zu schreiben. Zwei geliebte Menschen habe ich bis zu ihrem Tod begleitet, Ralf den Raben und meine beste Freundin, die ich zwanzig Jahre kennen und lieben durfte. Beide habe ich durch die Krankheit Krebs verloren. Um das Erlebte zu verstehen, habe ich "rückwirkend" einen Grundkurs in der Sterbebegleitung besucht, habe den Hospizverein Jena kennen- und schätzen gelernt. Es gibt so viele selbstlose Menschen, die einfach das Naheliegende tun.
Trauer muss man leben, dafür gibt es keine Regeln, Gesetze und Formeln. Eine der feststehenden Erkenntnisse der vergangenen Zeit. Ich bin dankbar für alles Erlebte, denn ich wäre nicht hier- so nah bei meinen Träumen, wenn all das nicht gewesen wäre. Langsamer bin ich, stiller und doch auch lebendiger. Der Augenblick ist kostbar, vielleicht, weil ich das Gefühl habe, diese Momente im Geiste mit denen, die (sicher nicht nur mir) fehlen teilen zu müssen.Ich bin an die Ostsee gezogen, dahin wo wir immer hin wollten. Es gibt einen Hund, Mitja. Und es gibt wieder die Freude am künstlerischen Schaffen.

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